PräventionDie Anzahl der Hautkrebserkrankungen steigt in den letzten Jahren bedauerlicherweise kontinuierlich an. Der Bericht des „European Network of Cancer Registries“ zeigt, dass alleine in Europa rund 26.100 Männer und 33.300 Frauen jährlich an Melanom erkranken. Rund 8.300 Männer und 7.600 Frauen sterben daran (Ferlay et al., 2001). Wie die Daten zeigen, erkranken mehr Frauen als Männer an Hautkrebs, allerdings ist die Sterberate bei Frauen deutlich geringer. Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass Männer generell ein schlechteres Gesundheitsbewusstsein an den Tag legen und besonders Vorsorgeuntersuchungen wenig in Anspruch nehmen. In Österreich wurden 2002 insgesamt 984 Melanom-Neuerkrankungen gemeldet (Statistik Austria, 2005). Es kann aber davon ausgegangen werden, dass die Dunkelziffer (1500-2000 pro Jahr) deutlich höher ist. Vorsorge Nr.1: Richtig sonnen!Der vernünftige Umgang mit der Sonne ist der wesentlichste Faktor der Vorsorge. Es gilt, durch effizienten Sonnenschutz – Sonnenschutzkleidung, Sonnencreme und natürlichen Schatten – Sonnenbrände zu vermeiden. Das Sonnenlicht, das auf die Haut trifft, setzt sich aus ultravioletter (UV-) Strahlung, dem sichtbaren Licht und der Infrarot-Strahlung zusammen. Entscheidend für die Entstehung von Hautschäden sind die ultravioletten Strahlen:
Wir wissen heute, dass die Zahl der (insbesondere in der Jugend) durchgemachten Sonnenbrände direkt mit dem Hautkrebsrisiko zusammenhängt. Schwache Pigmentierung der Haut ist ein wesentlicher Risikofaktor bei der Entstehung eines Melanoms. Das Melanom kommt wesentlich häufiger bei Menschen mit heller Haut, hellen Haaren, hellen Augen und Sommersprossen, als bei brünetten oder dunkelhaarigen, braunhäutigen Menschen vor. Rasche Bräunung ohne Risiko gibt es nicht! Die HauttypenNicht jeder verträgt die Sonne gleich. Der richtige Sonnenschutz wird nach dem Hauttyp bestimmt:
Fotoquelle. Krebsliga SchweizDer richtige SonnenschutzDurch vermehrte Freizeit- und Urlaubsmöglichkeiten ist die UV-Belastung der menschlichen Haut angestiegen. Hauptgefahr der übermäßigen Sonnenbestrahlung ist der Hautkrebs, vor allem das Melanom. Die Bekleidung, einschließlich Kopfbedeckung, stellt die einfachste Form des Sonneschutzes dar. Es gibt eine Fülle von Sonnenschutzprodukten, die sich in der Art der Filter wie UVB-Schutz oder UVA- und UVB-Schutz (Breitspektrumfilter) unterscheiden. UVB-SchutzDer Lichtschutzfaktor (LSF) gibt an, wie stark das Produkt vor den Erythem- (Rötung) erzeugenden ultravioletten B-Strahlen (UVB-Strahlen) der Sonne schützt. Er gibt also an, wieviel ein Sonnenschutzmittel die Zeit verlängert, bis eine Rötung der Haut durch die Sonnenbestrahlung auftritt. Bei der Auswahl sollte man achten, dass der Lichtschutz unbedingt einen photostabilen UVA- und UVB-Schutz bietet. UVA-SchutzIm Gegensatz zum UVB-Schutz, wo die Angabe des Lichtschutzfaktors Pflicht ist, obliegt es für den UVA-Bereich den Herstellern selbst, ob und wie sie den UVA-Schutz angeben möchten. Sicher und aussagekräftig sind Meßmethoden auf der Haut des lebenden Menschen wie z.B. die PPD-Methode. Bei einem hochwertigen Produkt finden Sie eine solche Angabe auf der Packung. Weit verbreitet ist der Australische Standard, der jedoch nur eine Labormeßmethode mit unzureichendem Realitätsbezug ist. Das richtige SonnenschutzmittelWichtig für die Auswahl des passenden Sonnenschutzmittels sind der Pigmentierungstyp der Haut (siehe Hauttypen) und die Strahlungsintensität, der man sich aussetzen möchte. Die Intensität der Strahlung hängt von geographischer Breite, Jahreszeit, Tageszeit, Witterung, Strahlenreflexion (z.B. durch Sand, Wasser, Schnee) ab. Die Anwendung eines höheren, als für den Hauttyp berechneten Lichtschutzfaktors (LSF) ist durchaus empfehlenswert. denn der Lichtschutzfaktor bezieht sich nur auf die Vermeidung eines Sonnenbrandes. Andere Schäden wie Hautalterung, Schwächung des Immunsystems der Haut, die Auslösung einer Sonnenallergie und die Entstehung von Hautkrebs werden nur unzureichend berücksichtigt. Das Sonnenschutzmittel sollte auf die Bedürfnisse der Haut angepasst werden. Für trockene Haut empfiehlt sich eine reichhaltige Konsistenz (wie beispielsweise Cremen), für Mischhaut eine leichte, nicht fettende Konsistenz, wie Fluids oder Gels. Narben, Wunden, Muttermale oder besonders sonnenexponierte Stellen wie Nase oder Ohren, sollte man mit einem multiresistentem Sonnenschutzstick gezielt eincremen. Man muss die Sonnencreme mehrmals neu auftragen, da ihre Wirkung durch verschiedene Faktoren verringert wird: z.B. Schweiß, Reibung der Kleidung, usw., lassen die Creme langsam verschwinden. Am Strand und beim Schwimmen sollte man wasserfeste Cremes verwenden. Schäden durch UV-StrahlenNeben dem Sonnenbrand, der ein direkter Schaden durch UVB-Strahlen ist, können auch UVA-Strahlen längerfristig die Haut schädigen. Heute weiß man, dass die lichtbedingte Hautalterung, mit einem typischen Faltenbild, Schlaffheit und Pigmentstörungen durch jahrelanges Einwirken von UVA-Strahlen entsteht. Aber auch Störungen des Abwehrsystems der Haut wie etwa Sonnenallergien sind auf UVA-Strahlen zurückzuführen. Während der Sonnenbrand als rasch eintretender Schaden schmerzlich zu erkennen ist, treten andere Schäden durch Sonnenstrahlen zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses. So steigt die Zahl der Sonnenallergien oder „polymorphen Lichtdermatosen“ – wie der Hautarzt sie nennt – weltweit an. Sieben Sonnen-Regeln
Sonnenschutz für KinderBei Kindern ist der Sonnenschutz besonders wichtig! Die Haut vergisst keinen einzigen Sonnenbrand. 20 bis 30 Jahre später zeigen sich häufig die Konsequenzen in Form von vorzeitiger Hautalterung und im schlimmsten Fall durch Auftreten von Hautkrebs. Daher benötigt Baby- und Kinderhaut besonderen Schutz vor der Sonne. Die wichtigsten Sonnenregeln für Babys und Kinder:
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